„Sieger sein“ mittenmang oder außen vor? Wie Teamzusammenarbeit besser gelingt

In Soleen Yusef’s wunderbaren Kinder- und Jugendfilm „Sieger sein“ geht es um eine Mädchenfußballmannschaft voller Außenseiterinnen. Zu Anfang bekämpfen sie sich mehr gegenseitig als zusammenzuspielen. Alle sind eigensinnig, haben jeweils ihr Päckchen zu tragen und versuchen für sich selbst das Beste rauszuholen. Mona, wunderbar gespielt von Dileyla Agirman, ist im Film mit ihren Eltern vor dem Krieg geflohen aus dem kurdischen Norden Syriens. Sie ist über lange Strecken der Handlung die Außenseiterin dieser Schulklasse in Berlin Wedding.

Dieser Film ist ein prima Lehrstück zum Thema Teamentwicklung: „Ihr könnt nur zusammen gewinnen! Wenn jede für sich alleine spielt, verlieren wir“, so der sympathische Sportlehrer Herr Che genannt. Bei manchen Teams fehlt dieser Sportsgeist streckenweise:

  • bei der Arbeitsorganisation wäre mehr Struktur nicht schlecht
  • Team-Besprechungen gelten vielfach als Luxus, „die Zeit geht ja den Klienten verloren“ und „wir haben doch so viel zu tun …“
  • Kommunikation ist manchmal im Modus zu Zweit, über den oder die Dritte lästern, verklebt
  • sie zielt, jenseits von Schulz von Thun’s Erinnerung daran, Sach- und Beziehungsebene auseinander zu halten, nicht selten direkt aufs Persönliche
  • sie bedient sich Dialog tötender Formeln wie „Du machst immer, das und das … dann geht es mir immer so und so, das ist doch normal!“
  • oder ist schlicht unfair: der oder die Andere wird gar nicht erst gehört
  • der Blick von außen wird gerne mal gemieden, weil zu gefährlich, für was eigentlich, haben wir nicht nötig, erscheint zu zeitintensiv und nicht zuletzt zu teuer …

Das erzeugt Ärger. Ärger in Zeiten von real existierendem Fachkräftemangel. Dieser droht allmählich ALLES zu lähmen, auch die sinnvolle Personalauswahl nach Qualitäts- und nicht nach „besser als nix“-Kriterien. Aber ist nicht auch einiges an diesem Mangel selbst produziert? Wurde wirklich rechtzeitig in die Entwicklung guter Nachwuchskräfte investiert? Sind nicht einige Arbeitsüberlastungen wie gefühlt jährliche Umstellungen der Dokumentationssysteme, AGs in Permanenz, die fast schon zwanghafte wirkende Entwicklung von Vorzeigeprojekten usw., zwar marktgerecht, aber bei der Personalsituation einfach nicht – mehr – zu leisten?

„Nehmt Eure Wut und packt sie aufs Spielfeld. Lasst sie nicht untereinander raus.“ Dieser Rat des Sportlehrers könnte auch bei Teams funktionieren; z. B., wenn sie „immer Lob und Anerkennung von oben“ erwarten und untereinander aber eher Saures statt Süßes verteilen.

Für Viele sind der Alltag und seine Bewältigung in den letzten Jahren eher schwieriger geworden. Das Geld ist objektiv weniger wert; das Leben vor allem in Großstädten wirkt herausfordernd; die Anspruchshaltung bei Kunden und Klienten wird allgemein beklagt. Die Regisseurin dieses mitreißenden Films wurde im Interview darauf angesprochen, dass ihr Film reichlich unbeschönigt wirke und mit Ecken und Kanten seine Geschichte erzähle.

Darauf antwortet sie: „Ich kann es nicht ertragen, Kinder anzulügen oder ihnen etwas vorzugaukeln. Natürlich muss man sie auch beschützen. …
Wenn man selbst authentisch ist, begegnen einem Menschen auch mit Authentizität. Und ich möchte authentisches Kino machen, ob für Zuschauerinnen, die etwas mit dieser Geschichte zu tun haben oder nur eingeladen werden, es nachzuempfinden. Auch wenn eine Story woanders stattfindet, sind wir Teil einer gemeinschaftlichen Welt.“

Wie also ein Team unter- und miteinander kommuniziert, die Arbeit gerecht (auf-) teilt, sich auch einmal authentisch, ohne sich zu nahezukommen, betrachtet, das macht etwas mit den anderen Teams im Bereich, mit der Leitungsebene, mit der Organisation.

Und nicht zuletzt der Teamchef Lehrer Che ist deutlich, aber fair: „Ihr seid Verlierer“, sagt er zu den Mädchen. „Und das soll uns motivieren?“, fragt eine zurück. Seine Antwort: „Wer als Verlierer anfängt, kann nur gewinnen.“
Dieser Satz? Harte Kost in einer Welt, die uns von Anfang an und gefühlt immer mehr darauf trimmt als Sieger durchs Leben zu gehen. Aber ist das realistisch?

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